– Haptische Landschaften –
Touch not touch platziert sich an der Kreuzung zwischen Installation, Tanz und Performance. Das Stück inszeniert verschiedene nicht-repräsentative Landschaften. Jede von ihnen choreografiert mit ihren eigenen Zeiten, Reliefs, Spannungslinien und Gravitationszentren einen eigenen Raum. Innerhalb den Vibrationen und den Bewegungen dieser räumlichen Einrichtungen erlangt jeder Zuschauer ein einzigartiges Verständnis der Szenen. Touch not touch ist ein Stück, dem man mit dem Körper zuschaut: Durch von unseren Spiegelneuronen initiierten Empathieprozesse aktiviert die Beobachtung der Berührung unser Körperbewusstsein, und ermöglicht einerseits die Verkörperlichung und andererseits die Infragestellung der Präsenz und der Funktion unseres taktilen Sinnes innerhalb unserer rationalen Denkprozesse. Zu diesen zwei Prozessen, Verkörperlichung und Infragestellung, gehören unterschiedliche Temporalitäten. Im Stück spielt die Zeit die Funktion eines Auslösers und/oder einer notwendigen Aussetzung, um uns zu ermöglichen, unsere Reaktionen gegenüber einen gegebenen Objekt zu spüren und zu beobachten. Die verschiedenen Körper, die in Touch not touch erscheinen, aktivieren und problematisieren die Frage der Berührung in Form von An- und Abwesenheit, Erreichbarkeit und Entfernung, Begehren und Ablehnung, Heiligkeit und Tabu : Wie reagiert mein Körper gegenüber die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Berührung ? Wie formen diese Un/Möglichkeiten meine Raumwahrnehmung ? Durch welche bewusste und unbewusste Prozesse meine Wahrnehmung der Berührbarkeit und der Unberührbarkeit meine rationalen Entscheidungen beeinflusst ? Durch die Dekonstruktion unserer Wahrnehmungsmuster hält das Stück uns dazu an, die Weise, in welcher wir uns als Beziehungswesen begreifen, neu zu erfinden.
Perfromances :
– June the 4th, 2017 : 3AM – Filaments and voids, Flutgraben, Berlin
– August the 9th, 2017 : Who’s next ? Open stage, Joints Adventure & Tanzwerkstatt Europa, Muffatwerk, Munich