Über ein Wochenende hinweg, teilen vier Tanzkünstler:innen übergreifende Ansätze über die Art und Weise, wie wir unsere Augen im und für den Tanz einsetzen.

Zeitplan Samstag 24. Juli : 10:30 : Zusammenkommen/Einführung 11-13 : Ali Schwarz 13-14:30 : Offener Raum/Pause 14:30-16:30 : Charlie Fouchier | Zeitplan Sonntag 25. Juli : 10:30 : Zusammenkommen/Einführung 11-13 : Susanna Ylikoski 13-14:30 : Offener Raum/Pause 14:30-16:30 : Maike Hautz |
Ali Schwarz – Authentic movement & Performing resonance
Ich möchte mit euch gerne zwei Bewegungs- und Begegnungsformate teilen, die wir im Kollektiv nutzen, um uns miteinander zu verbinden.
Authentic Movement bietet einen Erfahrungsraum, der die Kunst des wertfreien Beobachtens verkörpert. Wir arbeiten zu zweit, wobei sich immer im Wechsel eine Person bewegt und die andere Person beobachtet. Anschließend folgt ein verbaler Austausch.
Performing Resonance bietet einen Erfahrungsraum für den Ausdruck einer verkörperten Resonanz auf etwas Gehörtes.
Inspiriert vom Playback Theater erzählt eine Person von sich und die andere Person hört aktiv zu. Dann wird das Erzählte von der Person, die zugehört hat, in Bewegung übersetzt und in der Gruppe als kurze Impro gezeigt.
Charlie Fouchier – Die Dreidimensionalität des Raumes verkörpern.
Ich werde eine Tanzpraxis anbieten, die verschiedene Komponenten unserer Wahrnehmung verbindet: innere Körperempfindungen, visuelle Körperwahrnehmung, Raumwahrnehmung und Raumrepräsentation. Die Nutzung der Trägheit unserer Körperzustände wird es uns ermöglichen, unser Bewusstsein für diese verschiedenen Komponenten zu erhöhen. Durch diese Praxis wollen wir eine bessere Verkörperung der Dreidimensionalität unserer Umgebung erreichen, so dass wir in der Lage sind, beim gemeinsamen Tanzen mehr körperbezogene Interaktionen einzugehen.
Susanna Ylikoski – Empathie in movement
Wenn wir uns von einem empathischen Ausgangspunkt aus und in Beziehung zu unserer Umgebung bewegen, wie trifft unser Körper Entscheidungen, sich zu bewegen? Was beeinflusst uns? Was bringt uns dazu, uns so zu orientieren, wie wir es tun? Wie können wir die dynamische Wechselbeziehung und Resonanz zwischen dem Körper und seiner Umgebung aufdecken?
Indem wir unsere Fähigkeit trainieren, sowohl der Gerichtetheit als auch der dynamischen Natur unserer sensorischen Informationen zu folgen, ermöglicht uns diese somatische Praxis zu untersuchen, wie unser Körper Entscheidungen in seiner Umgebung trifft.
Wir nähern uns der Bewegung durch unsere sensorischen Informationen: wahrgenommene Empfindungen, Emotionen, Bewegungen, Gedanken, Bilder, Rhythmen und Richtungen, in Bezug auf den Raum und andere Körper. Indem wir uns diesen Informationen hingeben, kommt es zu Verschiebungen, Veränderungen, Rückständen, Wucherungen, Auslöschungen, etc. Diese Fokussierung auf körperliche Prozesse bei gleichzeitiger Fokussierung auf die räumlichen Informationen schafft an ihrem Treffpunkt eine Brücke zu einem dritten Fokus: eine alternative Lesart einer Situation wird eröffnet.
Maike Hautz – Das Gemeinsamen als Körper im Raum
Der Schwerpunkt der Einheit liegt auf der Wahrnehmung des Gemeinsamen als Körper im Raum. Wir üben, den eigenen anatomischen Körper sowie die Körper der anderen in ihrem Umfeld ganzheitlich zu begreifen. Welche Impulse ergeben sich aus der Art des Anderen für meine Eigene Dynamik? Wie kann ich eine Position, einen Tanz unterstützen und wie kann ich selbst Unterstützung erfahren? In Partner- und Gruppenarbeit werden wir ausprobieren, Dynamiken aufmerksam aufzugreifen, anderen Raum zu geben und uns selbst Raum zu erschaffen. Immer in der Aufmerksamkeit, das Gemeinsame dabei nicht zu verlieren.
Praktische Informationen:
Die Teilnahme erfolgt auf Spendenbasis.
Anmeldung erforderlich unter: contact@charliefouchier.org
Es ist möglich, nur an einer der Sessions teilzunehmen. Bitte gibt Ihr dies bei der Anmeldung an.
Sprache: Deutsch und/oder Englisch, je nach Bedarf.
Ort : Leipzig Plagwitz.
COVID-19 Gesundheitsmaßnahmen:
Es gilt die sächsische Corona-Schutz Verordnung des 22. Juni 2021.
Teilnehmer sollen 1,5 m Abstand halten. Es wird regelmäßig gelüftet.
Teilnehmer werden gebeten, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen oder sich über die Corona-Warn-App zu registrieren.
Über die Künstler:innen :
Ali Schwartz arbeitet mit systemischer Körpertherapie (system-koerper-raum.de) und Tanz als emanzipatorische Praxis in Leipzig. Sie beschäftigt wie Queerfeminismus und Systemtheorie verkörpert werden kann, um Räume für Empowerment und Solidarität zu gestalten. Sie ist Teil des queeren mixed-abled Kollektivs Polymora Inc (polymora-inc.org).
Susanna Ylikoski ist eine Tanzkünstlerin und Autorin. Sie ist Absolventin der Salzburg Experimental Academy of Dance (SEAD) und arbeitet derzeit als Freelancerin in Europa. Sie kollaboriert mit unabhängigen Choreografen, Tanzkompanien, Musikern, bildenden Künstlern und Tanzkollektiven. Als Künstlerin setzt sie sich für kollaborative und situationsspezifische Kunst ein und interessiert sich für alternative Wege des Zusammenlebens, Empathie und das Unmessbare. Sie ist Teil des in Berlin ansässigen “nein9 kollektiv” (www.nein9kollektiv.de).
Maike Hautz arbeitet als freischaffende Musikerin und Künstlerin mit dem Schwerpunkt auf Tanz und Performance. Ihre künstlerischen Arbeiten befassen sich forschend mit gruppendynamischen Prozessen, Wahrnehmungsmethodik und dem Zeigen als Praxis.
maikehautz.bandcamp.com
Nach einem Philosophie-Bachelor absolvierte Charlie Fouchier eine Choreografie-Ausbildung am CNDC in Angers, Frankreich. Seit 2009 arbeitet er als Tänzer, sowie als Leiter verschiedener Performanceprojekte und Workshops europaweit. Seit 2018 ist er Mitglied des Vereins 4fürTanz und seit 2019 Tanzpädagoge am Tanztheater Leipzig. Siehe auch: charliefouchier.org/fbb